
Über uns
Moin, Moin
Es hat über 25 Jahre gedauert, bis sich mein Traum erfüllt hat und noch immer habe ich es nicht ganz begriffen, dass ich dies jetzt erleben darf.
Vor gut 25 Jahren habe ich mit Freunden Urlaub in Dänemark gemacht und dort das „Kerzen ziehen“ kennen und lieben gelernt. Wir haben gleich gedacht:“ Das ist doch auch etwas für Sylt“, wo wir zu der Zeit seit ein paar Jahren schon als Erzieher/ innen gearbeitet haben. Leider hat dann ca. ½ Jahr später ein Anderer die Idee in die Tat umgesetzt. Damit war für uns diese Idee gestorben.
Heute sitze ich voller Stolz in meiner eigenen sehr gemütlichen „Kerzen-zieh-Halle“ – die ich selbst erst Mitte 2019 eröffnet habe.
Warum ich diesen Schritt im Alter von 49 Jahren mit seit 28 Jahre dauernder und gesicherter Festanstellung gewagt habe?
Dafür gibt es drei Gründe:
1. Ich habe den allerbesten Ehemann von allen, der mich immer unterstützt, und die tollsten Freunde, die man haben kann.
2. Eine Halle stand frei und ein Freund= Vermieter hat sie sogar ein Jahr für mich frei gehalten. Zusätzlich wollte er sich auch im kreativen Bereich mehr einbringen.
3. Das Kerzen ziehen, dass es vorher auf der Insel gab, gibt es seit ca. 8 Jahren nicht mehr.
Ich habe 28 Jahre in einem Betrieb als Erzieherin gearbeitet und hier besonders gerne im kreativen Bereich die Kinder gefördert. In den letzten Jahren habe ich mich zusätzlich mehr und mehr für den Umweltschutz interessiert und auch das konnte ich sehr gut in meine Arbeit einfließen lassen.
Hier habe ich meinen Wunschort gestaltet, wo ich weiter beiden Interessen sehr gut nachgehen und weiter entwickeln kann.
Manche Gäste kommen einfach vorbei, um einen Moment den Alltag zu vergessen und mit mir ein Schwätzchen zu halten. Jeder, der zum 1. Mal hier herein kommt ist begeistert von der Gemütlichkeit die wir in die Halle bekommen haben.
Wenn ich an die Zeit zurück denke, als es plötzlich ernst wurde, dann werde ich direkt wieder sehr aufgeregt. Plötzlich überschlugen sich die Ereignisse und ich war überrascht, an was man so alles denken musste. Ich wollte auf keinen Fall einen Kredit aufnehmen und mich evtl. verschulden. Ohne die Unterstützung von Familie und Freunden hätte ich es wohl nicht geschafft. Die Möbel sind eine wilde Mischung aus Geschenken, Stücken aus unserem eigenen Zuhause und Schätzen aus Secondhand. Selbst die Küche ist von uns aus einem Appartement ausgebaut worden. Einige Handwerksleistungen habe ich bekommen weil mein Mann im Vorfeld schon mal etwas für sie tun konnte. Die Wachsschmelzfässer habe ich aus eigenen Mitteln gekauft und die entsprechende Elektrik dazu fachgerecht machen lassen.
Von Anfang an habe ich versucht an die Umwelt zu denken und z.B. auf Einwegplastik zu verzichten. Deshalb habe ich nach kurzer Zeit auch eine Auszeichnung der Initiative „Bye Bye Plastik Sylt“ bekommen. Im Verkauf habe ich fast nur Selbstgemachtes und sehr vieles was ich recycelt habe. Gerne soll das auch einfach als Anregung gesehen werden.Dazu gebe ich mein Wissen weiter, z.B. wie man die Bienenwachstücher selber herstellt oder wie man ein Utensilo aus einem Tetrapack bastelt. Auch erkläre ich wie man Wäsche mit Kastanien sauber bekommt….?
Ich könnte noch ewig schwärmen, weil ich es manchmal immer noch nicht ganz glauben kann. Mir geht das Herz auf, wenn ich zur Halle radel und wenn fremde Menschen durch die Tür kommen und ganz überrascht sind, was sie hier erwartet. Besonders freue ich mich, dass viele Besucher immer wieder kommen .
Ich bin froh, dass ich mich nicht von meinen Ängsten und Sicherheitsgedanken abhalten ließ, mir diesen Traum zu erfüllen. Es steckt viel Arbeit drin, aber wenn ich die Besucher so reden höre was für eine entspannte Zeit sie hier verbringen konnten – kann ich gar nicht so recht ausdrücken wie sehr mich das freut.
Eure Beate